"Ich hatte nicht gewusst, dass so eine Partnerschaft mit Afrika für eine Schule machbar ist."
"Es war für uns interessant, von dem lernen zu können, was andere Schulen in NRW machen."
"Schade, dass vorwiegend die Schulen da waren, die selbst Projekte zu präsentieren hatten. Das wäre doch auch für einen breiteren Kreis interessant gewesen."
Stimmen von Teilnehmern der Konferenz
Muepu Muamba, Schriftsteller aus dem Kongo und Vorsitzender von Dialog International, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Engagements von Lehrern und Schülern für eine bessere Welt und die herausragende Bedeutung der Solarenergie für einen verantwortlichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, die Voraussetzung für die Wahrung der Schöpfung und die Sicherung der kommenden Generationen.
Es folgte ein reges Gespräch im Plenum zwischen Schülern und den Referenten auf dem Podium: Wolfgang Scheffler, Erfinder des Schefflerspiegels, und Tameru Beshah, erfolgreicher Inhaber eines Solarunternehmens in Deutschland und Äthiopien.
Die Schüler wollten wissen, was ein Scheffler-Spiegel ist und kann. Wolfgang Scheffler erläuterte das Prinzip und die Funktionsweise des leistungsstarken Spiegels. In Indien sind schon heute Großküchen in Betrieb, in denen mit dem Scheffler-Spiegel täglich für 18.000 Menschen gekocht wird.
Tameru Beshah berichtete über Wege und Hindernisse der Verbreitung von Solarenergie in seinem Heimatland Äthiopien. Für ihn als Unternehmer sind nur solche Solaranwendungen interessant, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Und: die Kunden müssen die Geräte bezahlen können, und er selbst muss von dem Gewinn leben können.
Wieso ist der Scheffler-Spiegel und überhaupt Solarenergie in Afrika noch nicht so erfolgreich wie in Indien? Wolfgang Scheffler meinte, es sei noch eine Frage der Motivation. Und wohl auch eine Frage der Kochgewohnheiten?
In drei parallelen Gruppen ging es anschließend um Solartechnik und ihre Bedeutung, um Solarenergie und die Agenda 21 als Thema für den Schulunterricht und um die Erfahrungen mit Schulpartnerschaften.
Die Verteilung auf die Arbeitsgruppen war sehr gleichmäßig; alle Themen fanden Interesse, es gab keine Veranstaltung, die „vor leeren Bänken“ stattfinden musste.
Vor den Gruppenräumen hatten die „Sunworker“ einen Infostand. Sunworker ist eine Schülerfirma am Gymnasium Frechen. Sie baut und verkauft Solarradios und Messtechnik und bietet Energieberatung und Hilfe beim Aufspüren versteckter Stromfresser. Und im Foyer hatte Dialog International seine Ausstellung “Solarenergie – Chance für Afrika“ aufgebaut.
In der Schlussdiskussion ging es nicht nur um Solartechnik, sondern auch um die Perspektiven Afrikas angesichts der weltweiten Rohstoff- und Ressourcenprobleme. Als Referenten auf dem Podium: Tameru Beshah, Muepu Muamba und der Landtagsabgeordnete Bernhard („Felix“) von Grünberg, der seit langem vor allem für das südliche Afrika engagiert ist. Zwei Schüler der Düsseldorfer Agnes-Miegel-Realschule, Jan Leddin und Christian Beckmann, moderierten die Diskussion.
Bernhard von Grünberg gab einen Überblick über seine Afrika-Erfahrungen zum Thema Solarenergie, von seiner Erfahrungen in den Flüchtlingslagern in Angola über Solarkochvertrieb in den Townships Südafrikas bis hin zu seinem Engagement bei den Vereinten Nationen und in der Politik in Düsseldorf. Muepu Muamba betonte die Bedeutung des „Sich einmischen“. Wir müssen uns informieren, wir dürfen nicht zulassen, dass Afrika vergessen wird. Tameru Beshah musste weitere Fragen beantworten – über die Situation in Afrika, über die Chancen der Solarenergie unter diesen Rahmenbedingungen.
Schüler zeigten bei der Diskussion, wie groß ihr Wissensdurst über Afrika war. Es wurden viele Fragen zur Situation in Afrika gestellt, insbesondere auch zur politischen Situation im Kongo und im Gebiet der großen Seen. Was könnt, was müsste die Politik hier tun?
Wie stellen wir uns Afrika in zehn Jahren vor? Wird die Solarenergie Afrika endlich helfen, wirklich unabhängig zu werden? Wird sie überhaupt akzeptiert werden, oder gilt sie nur als Notlösung für die Völker, denen der Zugang zu anderen Ressourcen verwehrt wird? Das hängt natürlich auch von uns im Norden ab, von unserem Umgang mit Energie und Rohstoffen, von unserer Bereitschaft, Verschwendung zu stoppen und regenerativen Energien auch bei uns eine Chance zu geben. Und: Europa kann auch von der Lebenseinstellung, vom kulturellen Reichtum Afrikas lernen.
Zusätzlich zum fruchtbaren Erfahrungsaustausch entstanden direkte Kontakte und Verabredungen zwischen den teilnehmenden Experten und Schulen. Und noch lange nach dem offiziellen Ende gab es Gruppen, die weiter diskutierten. Wir danken allen Schülern, Lehrern und Referenten, die mit ihrem Engagement zum Erfolg des Tages beigetragen haben!