Solarenergie für Afrika

Konferenz in Düsseldorf vom 4.-6. September 2003

Interview mit Christophe Mugabowindekure

über die Verhältnisse in seinem Heimatland Ruanda

Wie wird in Ruanda gekocht?

Es wird mit Holz gekocht.

Nur auf dem Land oder auch in der Stadt?

Nur auf dem Land. In der Stadt kocht man auch mit Holzkohle.
Die Holzkohle wird in ein Gefäß getan.

Wer sammelt Holz auf dem Land?

Das sind die Kinder und die Jugendlichen.

Gibt es inzwischen eine Holzknappheit?

Das ganze Holz ist jetzt weg. Man hat alles abgeholzt.

Wie sieht die Landschaft jetzt aus?

Eine Katastrophe - das kann man nur so sagen.

Gibt es in Ruanda ein Umweltbewusstsein?

Die finanziellen Möglichkeiten sind eingegrenzt, daß man nicht etwas anderes machen kann - Solarenergie oder Strom.

Was ist am nötigsten?

Insbesondere ist Solarenergie zum Kochen wichtig. Licht ist sekundär.

Ist Ruanda ein sehr armes Land?

Relativ arm, aber wenn man es mit anderen Entwicklungsländern vergleicht, geht es den Bauern relativ gut.

Was wird angepflanzt?

Kaffee und Tee. Aber jetzt ist Krieg.

Seit wann?

Seit 13 Jahren.

Lassen Sie Ihrer Familie manchmal was zukommen?

Ja, aber unsere Möglichkeiten sind nicht so gut.

Gibt es NGO´s in Ruanda, die Techniktransfer machen?

Ich habe davon gehört, daß man das macht – das geht vor allem von der Schweiz aus. Man versucht Solartechnik an kleine Unternehmer auf dem Land zu verkaufen, aber soweit ist das noch nicht.

Wissen Sie welche Organisation das macht?

Das weiß ich nicht, aber ich kenne Leute, die diese Technologie aus der Schweiz geholt haben.

Wie groß ist Ihre Familie?

Ziemlich groß. Wissen Sie, in Afrika haben wir große Familien – zehn Geschwister, zwanzig.

Wie wird gekocht?

Jede Familie kocht für sich, aber die Leute kommen auch und essen einfach mit.
Deshalb kann man nie sagen, wie viel man ist.

Haben Sie hier in Deutschland studiert?

Ich habe mein Diplom in Bauwesen gemacht.
Das hat mit der Beschattung von Häusern zu tun, daß die Sonnenstrahlen nicht ins Haus kommen.