Solarenergie für Afrika

Konferenz in Düsseldorf vom 4.-6. September 2003

Email-Interview mit Christian Röhr, Product Manager, Conergy AG, Hamburg

Ich würde gerne mehr über Ihre Erfahrungen mit Solarhomesystems (SHS) wissen. In welchen Gegenden führen Sie Projekte durch?

Wir führen zwei Projekte in Namibia durch. Einmal im Norden von Namibia in der Gegend um Oschakati und zum Anderen ca. 150km nördlich von Windhoek in der Region Ovitoto.

Wer vertreibt diese Geräte?

Das eine Projekt ist in Zusammenarbeit mit der Universität von Namibia durchgeführt worden, das zweite mit dem staatlichen Energieversorger NamPower bzw. dessen 100%iger Tochter PremierElectric.

Wie erfolgt die Bezahlung?

Die Geräte werden aus einem Investitionsfond des Staates bezahlt. Der Verbraucher bezahlt den entnommenen Strom und refinanziert somit den Fond durch die Nutzung der Geräte.

Können auch Interessierte ein SHS erwerben?

Grundsätzlich ja. Es ist jedoch abhängig vom Ansatz des Projektes. Das System setzt eine gewisse Infrastruktur (Vertriebskanäle für die Prepaidcards) voraus.

Wo werden die Geräte hergestellt bzw. wo erfolgt der Zusammenbau? Wo sind Ersatzteile zu erhalten?

Die Elektronik mit den Kartenlesesystemen wird bei uns in Hamburg gefertigt, getestet und programmiert. Alle anderen Teile sollten sofern möglich im Zielland entwickelt und gefertigt werden, da sie dann auf die Gegebenheiten (Klima, Nutzung etc.) im jeweiligen Land angepasst werden können. Dementsprechend sind auch die Ersatzteile erhältlich.

Was kostet ein solches System?

Das System kostet etwa 500,- bis 600,- € incl. 50 W Modul und 110 Ah Batterie. Liegt somit also in etwa bei dem Preis, den die Weltbank für ein normales Solarhomesystem veranschlagt.

Ich bedanke mich für das Interview.