Solarenergie für Afrika

Konferenz in Düsseldorf vom 4.-6. September 2003

Interview mit Ursula Ströbele

über das Verleihsystem der Solar2000

Das Verleihsystem der Solar2000-Lampe der Berufsschule Freilassing wurde am Worringer Platz sehr kontrovers diskutiert. Was waren die Argumente?

Die Beschränkung der Vertriebsform auf den Verleih wurde kritisiert. Daß es nicht möglich ist, die Solar2000 auf dem freien Markt zu erhalten.

Bei dem Verleihsystem der Solar2000 stand aber das Argumente im Vordergrund, daß tatsächlich diejenigen es erhalten sollen, die es wirklich brauchen. Diese Leute können so eine Lampe aber nicht bezahlen. Deshalb wird diese Lampe ausschließlich über ein Verleihsystem angeboten.

Was ist die Gefahr dabei?

Die Gefahr ist, daß die Produktion dieser Lampe damit nicht vollständige Verbreitung findet.

Wie findet ein Produkt möglichst viele Abnehmer?

Wenn ein Produkt möglichst viele Abnehmer finden will, wird es die Vertriebsform wählen, die der Markt am besten akzeptiert. So steigert es den Absatz. Wirkliche Verbreitung erreicht man nur durch einen freien Markt.

Bei der Solar2000 steht aber der kleine geordnete Bereich und die soziale Komponente im Vordergrund. Es geht dem Projekt nicht darum, ihr Produkt möglichst umfassend zu verbreiten.

Afrikanische Geschäftsleute zeigten sich aber interessiert daran, die Solar2000 zu verbreiten.

Könnten auch hier lebende Afrikaner mithelfen, die Solar2000 zu verbreiten?

Das steht gar nicht zur Debatte. Aber Afrikaner können in Afrika ein Projekt mit der Solar2000-Lampe verwirklichen.

Welche Voraussetzungen sehen afrikanische Geschäftsleute als notwendig an, um eine Verbreitung von Solarprodukten sicherzustellen?

Die Marktbedingungen der Solarprodukte müssen so gewinnträchtig sein, wie andere Produkte auch. Sie müssen eine Basis für den Lebensunterhalt des Handwerkers und des Lieferanten sein.

Ein Produkt sollte innerhalb bestehender Marktgesetze vertrieben werden.

Danke für das Interview.