Jedes Land tendiert dazu, Einfuhrbeschränkungen oder Zölle und Einfuhrabgaben zu erheben, um damit eine Preisanpassung herbeizuführen, das wird zum Schutz der eigenen Produkte im Inland gemacht.
Man will einen Schutz der eigenen Wirtschaft haben und man will natürlich auch Geld für den Staat haben.
Dann haben viele Staaten im Laufe der Zeit erkannt, daß sie von diesen Zöllen wechselseitig absehen wollen. Beispiel ist der einheitliche Binnenmarktes im Bereich der Europäischen Union. Es gibt andere größere Blöcke, wie Nordamerika, Kanada oder Südamerika, die sich auch zusammenfügen - wo also wechselseitig von Erhebung von Zöllen abgesehen wird.
Es gibt auch bilaterale staatliche Vereinbarungen darüber, daß Zölle nicht erhoben werden.
Afrika hat Schwierigkeiten hat, seine Produkte in Europa abzusetzen, weil es nicht in den Genuß der großen Zollvergünstigungen kommt.
Es gibt das allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT, die Afrikaner stehen aber außerhalb dieser Systeme, was dazu führt, daß sie Einfuhrzölle bezahlen müssen.
Darüber hinaus gibt es noch andere Handelshemmnisse, zum Beispiel wenn die EU - was sie ja gerne tut - die Größenordnung eines Apfels vorschreibt, der in der EU gehandelt werden darf. Dann kommt es automatisch zu einer Diskriminierung derjenigen, die kleinere Äpfel liefern.
Das ist auch schon bei Bananen vorgekommen.
Man unterscheidet zwischen den tariferen - auf Geld bezogenen - und den nichttariferen Handelshemmnissen.
Die einen verteuern den Export direkt und die anderen machen es z.B. für den afrikanischen Exporteur unmöglich, seine Produkte in dem europäischen Markt anzubieten.
Die Situation ist die, daß der europäische Binnenmarkt mit großem Aufwand europäische Produkte subventioniert, die im Grunde genommen nicht wettbewerbsfähig wären für den Weltmarkt.
Die EU funktioniert aufgrund einer Subventionierung der Landwirtschaft. Das gilt insbesondere für Frankreich und die südlichen EU-Länder.
Kern der ganzen Vereinbarung war immer, daß die EU, darunter auch Deutschland, die großen Landwirtschaftsbereiche in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland mitsubventioniert und schützt – und dafür eine Möglichkeit hat, ihre mehr industriellen Güter zu exportieren. Das war die Kernidee in der EU.
Als Gegenleistung für die Subventionierung ihrer Landwirtschaft verzichten dann solche Länder wie Frankreich - das ja einen großen Agrarfaktor hat - und die anderen südlichen Länder auf Zölle und andere Handelshemmnisse.
Das eröffnet den freien Markt für die Industriegüter der anderen Staaten, wie Deutschland.
Weil die Länder, die Technologie produzieren, ohnehin schon eine Überproduktion an landwirtschaftlichen Produkten haben - und Länder in der EU diese enormen Überhänge von Frankreich, Spanien und anderen Ländern haben. Deshalb ist jedes Hinzutreten von weiteren Nahrungsmittellieferungen auf diesen Märkten sinnlos.
Niemand benötigt diese Lieferungen, weil man ohnehin schon eine überbezahlte Überproduktion hat.
Hier greift wohl auch der Schutzgedanke, daß man eben versuchen will zugunsten der eigenen Landwirtschaft oder zum Schutz der subventionierten Landwirtschaft in der EU, auch solche Produkte abzuwehren.
Die Produkte kommen aus anderen Ländern - aus Israel oder Südamerika - wo offenbar dieser Austausch stattfindet. Das sind wahrscheinlich eingefahrene Handelswege.
Direktimporte aus Afrika gibt es eigentlich nur in den Afroshops - und das sind auch keine erheblichen Exporte für Afrika. Bei den Afroshops ist es wahrscheinlich nicht mehr als die Eigenversorgung der hier lebenden Afrikaner mit heimischen Produkten.
Ein bedeutender Absatz an Lebensmitteln in Deutschland setzt ja voraus, daß große Ketten in großem Umfang diese Lieferungen bestellen.
Für die großen Lebensmittelimporteure und -händler in Deutschland spielt auch die Frage des Preisvolumens eine Rolle – und auch die Beständigkeit und die Sicherheit der Lieferung. Das muß alles logistisch sichergestellt werden.
Man kann sicher auch Teile der deutsche Bevölkerung dazurechnen - die Leute, die etwas offener sind und bestimmte Naturprodukte schätzen, aber es bleibt das Problem, die Lieferungen vorzufinanzieren, es geht ja auch um die Zahlungskonditionen.
Hier stecken dann keine ideologischen Gründe dahinter, sondern nur rein wirtschaftliche Fragen. Man befindet sich ja im wirtschaftlichen Wettbewerb.
Die Leute wollen vernünftige Preise haben – und die großen Ketten wollen hohe Volumina kaufen, damit sie den Preis drücken können. Bietet man kleine Volumina zu relativ hohem Preis, ist man schon im Nachteil.
Ich weiß allerdings nicht, ob aus Afrika größere Volumina geliefert werden könnten.
Es würde vielleicht funktionieren, wenn der Technologielieferant dieses Obst und Gemüse als Eigenverbrauch akzeptiert. Das wäre dann ein einfacher 1:1 Tausch.
Wenn aber der Technologielieferant diese Gegenleistung hier überhaupt nicht verwenden kann, weil er keinen Eigenverbrauch hat? Dann müsste das Obst und Gemüse ja hier verkauft werden.
Und hier gibt es keinen funktionierenden Markt für diese Produkte.