Solarenergie für Afrika

Konferenz in Düsseldorf vom 4.-6. September 2003

Grußwort von Heidemarie Wieczorek-Zeul

der Bundesrninisterin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zur Eröffnung der Konferanz "Solarenergie für Afrika"

Die Veranstaltung findet statt in einer Zeit, in der für die Entwicklung Afrikas wichtige Weichen gestellt werden. Die aktuellen Konflikte lassen uns leicht übersehen, dass sich in der Mehrzahl der Länder Afrikas demokratische Strukturen stabilisieren, dass Zivilgesellschaften und Parlamente auf Reformen und konkrete Fortschritte für die Menschen drängen.
Armutsbekämpfung ist durch die von der Bundesregierung angestoßene erweiterte Schuldeninitiative HIPC und die Erarbeitung partizipativer Arrnutsbekämpfungsstratogien (PRS) zum zentralen Thema für die Länder und auch die Entwicklungszusammenarbeit geworden.

Gerade in Afrika ist die Bereitstellung "sauberer", kommerziell vertriebener Energie eine der zentralen Voraussetzungen für Armutsbekämpfung. Denn ein ausreichendes, sicheres und verlässliches Energieangebot ist eine der ganz zentralen Voraussetzungen für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Daran fehlt es noch in Afrika. Das machen zwei Zahlen deutlich: Sub-Sahara Afrika nutzt nur 2,7% der weltweiten kommerziellen Energie und drei Viertel der Bevölkerung sind für ihre Energieversorgung weiterhin auf Brennholz angewiesen. Das bedeutet Belastungen für die Umwelt und hohe Energlekosten für die Privatwirtschaft und die betroffenen Menschen.

In der Regel ist dort, wo nachhaltige Energie verfügbar ist, die Armut auf dem Rückzug. Insgesamt betrachtet schafft Energie, vor allem Elektrizität, Betätigungsfelder und Erwerbsrmöglichkeiten. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Land und verhindert so für viele die Abwanderung in die Stadt. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Einsatz von Solarkochern, für den sich das BMZ schon seit vielen Jahren einsetzt. Die direkte Nutzbarmachung von Solarenergie zum Kochen in Entwicklungsländern ist vor dem Hintergrund der Energieprobleme und dem hohen Anteil des Kochens am häuslichen Energieverbrauch in diesen Ländern eine sinnvolle Strategie.

Zudem helfen der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien und ein höherer Grad von Energieeffizianz Ländern, ihre Abhängigkeit vom Import fossiler Energien - und von den Schwankungen der Weltmarktpreise - zu mindern.