Montage und Verteilung von Solarlampen in Afrika

Siegfried Popp

Das Solarprojekt der Staatlichen Berufsschule Berchtesgadener Land und der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Freilassing wird als Verein fortgeführt:
solarverein-freilassing e.V. Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Er ist konfessionell und politisch ungebunden. Wir unterstützen Projektpartner beim Aufbau von Werkstätten für die Solarlampenmontage.

Chronologie

Problematik

• Weltweit mehr als 2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu elektrischer Energie
• Mehr als 50 Millionen Petroleumlampen in Afrika

Petroleumlampen:

• schwaches Licht
• Rußentwicklung
• Geruchsbelästigung
• gesundheitsschädlich
• Verbrennungsgefahr
• ca. 80 kg CO2 jährlich
• jährliche Teuerung

die SOLAR 2000-Lampe

• für die Montage und den Einsatz in Afrika entwickelt
• helles Licht
• sauber
• robust
• Überladeregelung
• kurzschluss- u. verpolungssicher
• gefahrlos
• kein CO2 -Ausstoß
• leichte Montage
• niedrige Werkzeugkosten

ABER:

100 € = 2 Monatsgehälter eines Lehrers
SOLAR 2000 viel zu teuer --> Verkauf chancenlos!

DESHALB: das Mietsystem

• sauberes Licht sofort verfügbar
• beteiligen statt verschenken
• Mietgebühren = Brennstoffkosten
• Kaution = Mitverantwortung

Mietsystem - Ziele:

• qualifizierte Arbeitsplätze – jetzt und in Zukunft
• Full-Service, Reparatur, umweltgerechtes Recycling
• Organisationsaufbau
• Finanzierungsmöglichkeiten für Gemeinschaftsaufgaben, z. B.
  • Schulgeld für Kinder, Schulausstattung, Lehrmittel
  • Bau von Brunnen, Wiederaufforstung,
  • Beschaffung von Saatgut, Dünger, etc.
  • weitere Produkte, wie z. B. Solarkocher
• Umweltschutz bewusst machen, CO2 einsparen

Mietsystem - Voraussetzungen:

• Anschubfinanzierung durch Projektträger für
  • Werkstattausstattung (Raum, Werkbank, Regale)
  • Werkzeugsatz für die Montage der SOLAR 2000
  • Bausätze und Solarmodule (200 oder mehr)
• Werkstatt- und Personalkosten für mindestens 1 Jahr
• Organisation vor Ort
• Ausbildung der Projektleiter und Werkstattmitarbeiter

Mietsystem - Rahmenbedingungen:

Entwicklung der installierten Anzahl Lampen, ohne weitere Finanzierung von außen

Einnahmen jährlich:

• wenn keine weiteren Lampen beschafft werden
• wenn weiter Mietgebühren bezahlt werden
• Jahresgehalt eines Lehrers ca. 600 €

Erfahrungen seit Oktober 2001 in Mpwapwa (Tanzania) mit 130 Lampen

• sehr hohe Akzeptanz der Solarlampe SOLAR 2000
• starke Nachfrage nach weiteren Solarlampen
• pünktlicher Eingang der monatlichen Zahlungen
• sehr gute Akzeptanz des vorgeschlagenen Mietsystems
• keine Probleme mit der Organisation und Abwicklung

Zusammenfassung

• Zielsetzungen des Mietsystems erreichbar
• Erfolgsvoraussetzungen:
  • Akzeptanz der Produkte und des Finanzierungssystems
  • auf regional unterschiedliche kulturelle, soziale und ökonomische Gegebenheiten achten
  • Anschubfinanzierung
  • vor Ort Organisation
  • vorteilhaft: bereits existierende Partnerschaften
• frei konvertierbare Währung

solarprojekt-freilassing e. V. liefert:

• Werkstattausstattung
• Bausätze
• Montageanleitung und Organisationsmittel
• Ausbildung der Projektbeauftragten in Freilassing
• Ausbildung der Werkstattmitarbeiter vor Ort, z. B. durch Mitarbeiter des SES (Senior-Experten-Service)