Solarenergie für Afrika

Konferenz in Düsseldorf vom 4.-6. September 2003

Grenzen der Erneuerbarkeit von Holzbrennstoffen im Sahel

das Beispiel des Tschad - Welchen Beitrag können die Solarkocher leisten?

Dr.med. Paul Krämer

Eine Nominaldefinition (Worterklärung) von Erneuerbarkeit von Holzressourcen würde zwei Elemente enthalten: erstens den Kreislaufcharakter und zweitens ein Gleichgewicht zwischen Verbrauch und Produktion an hölzerner Biomasse. Angemessener wäre jedoch eine beschreibende Definition für eine geographisch definierte Region, welche Verbrauch und Neuproduktion quantitativ einander gegenüberstellt, mit anderen Worten das Gleichgewicht nicht voraussetzt, sondern jeweils nachweist. So warnt Mario Lanza in einer Veröffentlichung der Internationalen Energie-Agentur: "Biomasse ist nicht immer CO2 neutral". Dies gilt insbesondere dann, wenn Holzkohle an die Stelle von Holz tritt, und diese Holzkohle, wie in Afrika üblich, mit einem sehr geringen Wirkungsgrad erzeugt wird. Dies bedeutet zugleich höhere Emissionen an klimaschädlichem Methan und Kohlenmonoxid. In den rasch wachsenden afrikanischen Städten wird aber Holz zunehmend durch Holzkohle abgelöst.

Wenn es gelänge, zumindest den über den Neuzuwachs hinausgehenden Verbrauch an Holzmasse zu ersetzen durch Solarkocher (eine Haushaltsenergie außerhalb des Kohlenstoffzyklus) wäre ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz erreicht. Solarkocher sind darüber hinaus ein Beitrag zur Armutsbekämpfung; sie vermindern die Verletzbarkeit der Familien durch Preisschwankungen bei Haushaltsenergien.

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