Solarenergie für Afrika

Konferenz in Düsseldorf vom 4.-6. September 2003

Kurzbeitrag des NAVGD

zur Umweltproblematik in Afrika und zu den Erwartungen der Afrikaner an die Konferenz

Wir glauben, daß über das heutige Thema der Solartechnik hinaus - es auch eine Reihe anderer Fragen im Umweltbereich gibt, die für die Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Afrikanern, großen Nutzen haben können.

Die hier lebenden Afrikaner können dabei eine positive und fördernde Rolle spielen, weil sie mit beiden Kulturen vertraut sind und bei der Vermittlung und Umsetzung helfen können.

In erster Linie geht es dem afrikanischen Netzwerk natürlich um die Interessen der hier lebenden Afrikaner. Es ist aber sehr wichtig, daß wir auch darüber hinaus gehen - und daß wir etwas tun, das den Zusammenhalt zwischen Deutschen, Europäern und unseren Heimatländern verstärkt.

Wir wissen, daß man sich in Afrika heute Fragen stellt, die hier in Deutschland schon lange Gegenstand von Diskussionen waren. Es gibt in Afrika Umweltprobleme - die wilde Lagerung und die fehlende Entsorgung von chemischen und technischen Materialien.

Alles, was in Deutschland schon lange diskutiert ist - und auch mit einer Flut von Gesetzen und Verordnungen durchgeführt wird. In unseren Ländern ist dieses Bewußtsein und diese Organisation dafür noch gar nicht entwickelt.

Es geht darum, daß man einen Prozess in Gang setzt - damit es gelingt, frühzeitig in afrikanischen Ländern durch ein Bewußtsein und eine Organisation dafür zu sorgen, diese Probleme in den Griff zu kriegen.

Das ist auch der Punkt, über den man NACH dieser Tagung sprechen wird.

Wir sind als hier lebende Afrikaner bereits stärker mit der Umweltdiskussion vertraut. Wir möchten diese Konferenz auch als einen Anfang für gemeinsame Überlegungen nehmen.

Es ist eine Chance, daß wir in Afrika noch weitgehend Natur haben. Durch die Versteppung und Verwüstung sind aber auch natürliche Lebensweisen in Afrika bedroht.

Deswegen sollte auch allen bewußt sein, daß die Zeit zu Handeln beschränkt ist - und daß wir vor der Notwendigkeit stehen, etwas zu tun. Gerade in Afrika, wo man auf natürliche Ressourcen angewiesen ist - wo man keine Industrialisierung hat - ist es besonders wichtig.

Wir können nicht abzuwarten, daß sich alles von selbst entwickelt. Wir müssen einfach handeln. Der Zeitdruck ist da. Wenn nicht gehandelt wird, entstehen nicht mehr umwendbare Zustände.

Es bestehen ja in der Umweltfrage enge Zusammenhänge und gemeinsame Interessen zwischen Afrikanern und Europäern. Eine Partnerschaft in der Umwelt hat große Vorteile für die langfristig klimatischen Verhältnisse in Europa.

Wenn man diese Vernetzung der Umweltproblematik und auch der Wirtschaft sieht, dann sollte man die Vernetzung auch wechselseitig ernst nehmen. Man kann nicht einerseits von einer Vernetzung sprechen und andererseits ein wirtschaftlich-soziales Gefälle aufrechterhalten.

Die Afrikaner können nicht auf ewig die Naturhüter sein - aber ansonsten abgeschottet werden in ihren Märkten und wirtschaftlichen Möglichkeiten.

Man muß Afrika stärker einbeziehen - und als gleichberechtigten Partner sehen. Das wird sich erst verwirklichen, wenn auch wirtschaftlich eine Gemeinschaft da ist - um so die gemeinsame Umweltkrise zu bewältigen.

Dankeschön.